An die Fraktionen von Panketal

Dieses Anschreiben haben wir an alle Fraktionen und Vertreter der Gemeinde geschickt, einschließlich dem Bürgermeister.

Veröffentlicht am 28. April 2022

Wir sind Anwohner aus dem Umfeld des „Lauseberg“ und von Ihrer Entscheidung, das landwirtschaftliche Feld in Bauland für den Bau eines Gymnasiums umzuwandeln, direkt betroffen. Wir wenden uns an Sie, weil wir uns Ihre Unterstützung bei der konkreten Umsetzung des Schulprojektes erhoffen. In verschiedenen Ausschüssen haben wir vorgesprochen und auch in der Gemeindeversammlung haben wir unsere Bedenken und Sorgen formuliert.

Wir möchten, wie im Baugesetzbuch klar vorgegeben, in einem transparenten Beteiligungsverfahren einbezogen werden. Wichtiges Thema für uns ist die zunehmende Versiegelung der Flächen, das hohe Verkehrsaufkommen und letztlich die Frage der Wirtschaftlichkeit eines neuen Gymnasiums.

Dazugekommen ist die Frage vom Wasserverbrauch in Zepernick, der nicht auf so viele Menschen ausgelegt ist. Bitte sorgen Sie dafür, dass genügend Wasserressourcen für alle vorhanden sind.

Basierend auf dem Klimaschutzkonzept der Gemeinde wollen wir, dass der Treibhauseffekt durch die Bebauung möglichst gering ist. Wir fordern Sie auf, schon bei der Ausschreibung zur Planung des Gymnasiums und den dazugehörigen Wirtschaftsflächen, die von uns benannten Aspekte mit einzufordern. Nutzen Sie Fördermöglichkeiten der EU, um in Zepernick einen einmaligen zukunftsweisenden Schulbau zu realisieren.

In einer Welt, in der das Artensterben und der Klimawandel Hand in Hand gehen, sollte Sie mit diesem Schulstandort die Chance ergreifen auf diesem ca. 8 ha großen Land etwas Innovatives und Modernes dem Artensterben entgegenzusetzen. Vielleicht können dann wieder Feldlerchen aufsteigen, Rebhühner ihre Nester besetzen, sich Kiebitze ansiedeln, Amphibien, Hamster, Fledermäuse, Schmetterlinge, Käfer, Grillen, Leuchtkäfer und Grashüpfer einen neuen Lebensraum finden. Ergreifen wir die Chance die wir haben! Tun Sie es für Ihre Kinder!

Wir Anwohner möchten die maximalen Forderungen an diesen Standort stellen und eine klimaneutrale Pionierfläche aus diesem Gymnasiums-Standort machen. Das Gelände für das Gymnasium soll nicht nur so gestaltet werden, dass die Gebäude nachhaltig CO 2 neutral in ihrer Energiebilanz gebaut werden, sondern die Versiegelung sollte mit Dachbegrünung und entsprechenden Flächengestaltungen soweit wie möglich eingedämmt werden. Wir schlagen vor, dass die Schüler des Gymnasiums erfahren, dass sie nicht in Konkurrenz zur umgebenden Natur aufwachsen. Deshalb fordern wir, dass die Außenflächen des Gymnasiums so gestaltet werden, dass der Bildungs- und Aktivitätsraum für Schüler und der Wiederaufbau der Biodiversität gleichberechtigt erfolgen.

Um sich beraten zu lassen bei der Begrünung des Baukörpers, der hoffnungsvoller Weise aus Holz und Lehm oder Stroh besteht, schlagen wir Ihnen eine Zusammenarbeit mit der FU oder der HU Berlin, Fachbereich Geographie – z.B. mit Prof. Haase vor. Beide Universitäten haben breit aufgestellte Fachbereiche mit enormer Fachkompetenz und Studenten, die umweltbezogene Projekte suchen und helfend betreuen können. Andererseits drängt sich eine Zusammenarbeit mit der Hochschule für Nachhaltigkeit in Eberswalde geradezu auf. Bei der Gestaltung der Außenflächen sollten unbedingt Landschaftsarchitekten beauftragt werden, um ein sich entwickelndes Biotop zu entwerfen, welches zuneh-mend die vermissten Arten auf das Gelände „zurückholt“. Über Jahre könnten sich Benjeshecken und eigene Kompostflächen, kleine Feuchtbiotope, Horizontalbe-grünung, Streuobstwiesen und ähnliches entwickeln.

Sehr dringend möchten wir die Einbeziehung der Schüler in die Gestaltung ihrer Umwelt einbeziehen. Vielleicht auch schon bei der Planung. Hierzu schlagen wir vor, dass das Berliner Unternehmen „Gemüseackerdemi“, das sich schon seit Jahren erfolgreich für Schulgartenprojekte bundesrepublikweit engagiert, an der Planung des Schulstandortes beteiligt wird.

Der Gymnasiums-Standort wird mit seiner Nähe zum S-Bahnhof Zepernick verkehrstechnisch optimal angebunden sein. Wir möchten Sie auffordern, die Satzung der Gemeinde Panketal zur Bereitstellung von PKW- Parkplätzen für diesen Standort neu zu überdenken und zu Gunsten von Fahrradstellplätzen zu minimieren, bzw. hinsichtlich des kurzen Fußweges von Bus- und Bahnstation zu streichen.

Mit all den vorgeschlagenen Idee können wir den Charakter einer Gartenstadt in Zepernick erhalten und in der Region als Vorreiter im lösungsorientierten klimaschonenden Bauen unseren Kindern ein Vorbild sein.

Wenn Sie mehr über unsere Arbeit wissen wollen, können Sie unsere Website einsehen, die unter https://gymnasium-zepernick.de zu finden ist. Außerdem gibt es eine Email-Adresse info@gymnasium-zepernick.de, unter der Sie uns Informationen, die das Baugeschehen betreffen, schicken können.

Wir hoffen, dass Sie uns auf dem Laufenden halten und unsere Interessen unterstützen. Wir danken für Ihre Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen

Sabina Sternberg

Im Namen der Initiative „Gymnasium-Zepernick“